Aus der "Göttlichen Komödie" von Dante Alighieri: Dante, noch verrußt vom Sudel der Hölle, und die Seele seines geistigen Lehrers Vergil sind am zweiten Teil des Jenseits angekommen – dem Läuterungsberg. Dort können die nicht verdammten Toten durch viele Bußübungen zur Bewährung aufsteigen zum Paradies. Sie begegnen als erstes einem ehrwürdigen Alten, welcher den Eingang zum Weg der Reinigung bewacht: Es handelt sich um Cato von Utica, welcher als Heide und Selbstmörder überraschenderweise nicht in der Hölle sein muss. Denn er ist ein Vorbild an römischer Tugend. Seine Frau Marcia, welche mit alttestamentlichen leider ungetauften Lichtgestalten und Julius Caesar im Limbus (einem privilegierten Ort am Hölleneingang) weilen muss, scheint er nicht übermäßig zu vermissen.
Der Läuterungsberg ist natürlich deutlich angenehmer zu ertragen als die Hölle. Er hat wohl die meiste Ähnlichkeit mit irdischem Leben, wie wir es im Normalzustand kennen. Wir zeigen deshalb traumhaft schöne Bilder zu traumhaft schöner Musik. – Ganz ohne Ironie geht das aber nicht zu, das scholastische Sittengemälde erscheint uns hier und da erst einmal als überzogen. Zum Beispiel: Was für ein Ehemann ist denn Cato wohl? Ihm ist in der Musik also ein (nicht ganz ernst gemeinter) Blues „nach Handbuch“ beigelegt.